Führung von Gesprächen bei Vietnamesen (Teil 1)

, z.B.: Haben Sie gegessen? Wohin gehen Sie? Was machen Sie? Fragen, aber keine Antwort zu erhalten, ist die vietnamesische Art, sich zu  begrüβen. Es ist eigentlich die Art, um nur Hallo sagen, nicht wirklich, um Informationen des Gesprächspartners zu erhalten. Bei der Beantwortung muss man nicht mit einer langen Antwort reagieren. Wenn der Vietnamese Deutsche oder Europäer begrüβt, kann es Missverständnisse geben, weil der Deutsche zum Beispiel Hallo! Morgen! Guten Tag!… bei der Begegnung im Alltag sagt. In Vietnam muss man nicht unbedingt zwischen verschiedenen Zeiträumen unterscheiden, wenn man beim Treffen die Frage als Begrüβung stellt.

Kennenlernen

Traditionell haben die Asiaten und Vietnamesen die Angewohnheit, den Gesprächspartner zu beobachten und dann zu bewerten. Bei den meisten Fragen geht es um die Themen Alter, Heimat, Bildungsniveau, sozialer Status, Einkommen, Familienstand. Der Biographie und dem persönlichen Hintergrund werden bei den Vietnamesen groβe Aufmerksamkeit geschenkt. Grund dafür ist, dass die Handlung aus gemeinschaftlichen Denken stammt und aus der Verantwortung, sich für die anderen zu interessieren. In den USA und in anderen westlichen Kulturen dürfen keine Fragen nach dem Familienstand bei Bewerbungen oder Vorstellungsgesprächen gestellt werden. In der Phase des Kennenlernens loben zum Beispiel die Europäischer ihre Gesprächspartner wegen ihrer Schönheit, ihres Jungseins, ihrer trendigen Kleidung oder unterhalten sichüber das Wetter oder den Sport. Wenn man sie nach ihrem privaten Leben fragt, werden sie darauf nur zögerlich antworten. Sie machen damit einen schlechten Eindruck, weil man solche Fragen als neugierig bewertet.

Kompliment und Kritik

Die Vietnamesen sprechen oft sehr laut auf der Straβe und oder in der Öffentlichkeit. Dagegen reden die Europäer verhalten, weil sie die Ruhe der anderen respektieren möchten. Die Asiaten denken, wenn die Groβeltern oder Eltern Geschenke von ihren Kindern erhalten, müssen Sie nicht danke sagen, weil ihrer Meinung nach das zur Pflicht der Kinder gehört.

Komplimente von den Vietnamesen gehen in verschiedene Richtungen. In manchen Fällen bekommt man ein aufrichtiges Kompliment, manchmal aber auch ironisches. Das gilt dann als Kritik. Eine Person fragt z.B. “So eine schöne Frau, stimmt’s?” Aber andere sagen dazu: “Schön?”, “Wirklich schön?”. Ein anderes Beispiel: Wenn man ein süβes molliges Kind sieht, macht man dem Kind gegenüber ein Kompliment: “So ein hässliches Kind”. Man muss es umgekehrt ausdrücken, weil man Angst davor hat, dass der Teufel oder ein Gespenst die Seele des Kindes fangen könnte. Das finden viele Ausländer unlogisch. Trotzdem kann man viele Situationen, in denen der grundlose Glaube der Vietnamesen gezeigt wird, antreffen.

Redaktorin: Le Ha